Ein moderner Klassiker: García Lorcas BLUTHOCHZEIT neu übersetzt von Karina Gómez-Montero

Das kühle Mondlicht lässt die Messerklingen blitzen und die weißen Mandelblüten des Brautkleides sind gesprengt mit rotem Blut.

Federico García Lorca hat mit seiner lyrischen Tragödie in drei Akten (7 D | 4 H) einen Klassiker der spanischen Bühnenliteratur des 20. Jahrhunderts verfasst. Dem 1933 uraufgeführten Werk gelingt es, den Konflikt zwischen persönlicher Freiheit und strikter sozialer Pflicht auf eindrückliche Weise darzustellen. Liebe und Streben nach Unabhängigkeit treffen da auf Angst, Wut und kalte Rache. Karina Gómez-Montero hat jetzt behutsam eine dichte und sprachgewandte Neuübersetzung des Werkes geschaffen, die geschickt die Poesie des Originals einzufangen versteht. Spanien um die Jahrhundertwende. Einer alten Frau sind Ehemann und ein Sohn durch die Blutrache genommen worden. Der einzig übrig gebliebene Sohn soll nun heiraten. Doch die Braut liebt in Wirklichkeit Leonardo, einen Mann der just aus der Familie stammt, die die beiden Morde begangen hat. Am Tag der Hochzeit flieht die junge Frau mit ihrem Liebhaber und bald ist das ganze Dorf auf der Suche nach den beiden. Als der Bräutigam schließlich auf Leonardo trifft, kommt es zum Zweikampf, bei dem beide sterben. Die alte Mutter bleibt allein zurück, ebenso die Braut, Leonardos schwangere Frau und sein Kind.

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