Wenn ein Sprichwort Wort hält

Am 21.01.2017 feierte Wolfram Apprichs Inszenierung von Alfred de Mussets Tragikomödie MAN SPIELT NICHT MIT DER LIEBE vom Landestheater Schleswig-Holstein in Flensburg Premiere. Der Klassiker aus der französischen Romantik blühte in der Bühnenfassung und Übersetzung von Sigrid Behrens neu auf und riss sowohl Schauspieler als auch Publikum durch alltagsübliche Sprache, flotten Wortwitz aber doch subtil poetischen Unterton mit.

Perdican, Sohn eines Barons, kehrt mit 21 aus Paris von seinem Studium zurück an den Hof seines Vaters. Dieser schmiedet Heiratspläne für ihn, mit denen Perdican nicht glücklicher sein könnte: Er soll seine Cousine Camille, die er bereits von Kindesbeinen an kennt und liebt, heiraten. Diese ist damit allerdings nicht so glücklich, obwohl sie auch Liebe empfindet. Zerrissen zwischen Sehnsucht und Selbstsucht entscheidet sie sich aus Angst, verletzt zu werden, für ein Leben im Kloster. Der in seinen Gefühlen und seinem Stolz gekränkte Perdican benutzt daraufhin kaltblütig das Bauernmädchen Rosette, um Camille eifersüchtig zu machen. Letztendlich scheint der Plan aufzugehen, doch zu einem schrecklichen Preis … Sigrid Behrens hat MAN SPIELT NICHT MIT DER LIEBE des selbst einst liebeskranken französischen Romantikers eindrücklich neu gefasst. Bereits zum Lesen ist die Übertragung und Neufassung des Werkes von 1834 eine wahre Freude. Das Original des Lustspiels mit tragischem Ende ist auch als Abrechnung des Autors mit seiner kurzen Romanze mit der Autorin George Sand zu sehen.

© Andreas Zauner
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