Drei junge Menschen unter der Erde: gefangen in einem jener Tunnel, die den Gazastreifen durchziehen und inzwischen ein feingliedriges Netz unter der Oberfläche bilden. In den größten dieser Schächte können Autos transportiert werden, die kleinsten von ihnen überwindet man nur kriechend. In dieser Unterwelt befinden sich die Protagonisten Lilly, Ben und Maik, die sich gegenseitig kaum kennen und plötzlich eine bedrohliche Situation gemeinsam durchstehen und überwinden müssen: Ein Schacht ist eingestürzt, der Weg nach oben ist versperrt, die Protagonisten müssen schnell einen Ausweg finden. Dabei stoßen sie nicht nur an ihre körperlichen, sondern auch an ihre mentalen Grenzen.
Lilly und Ben sind gemeinsam aufgebrochen, kennen sich allerdings nur flüchtig. In ihrer Notsituation haben sie sich mehr schlecht als recht zusammengefunden, als Maik - der ebenfalls vom Einsturz des Tunnels überrascht wurde - zu ihnen trifft, sprengt allein sein Auftreten das Bündnis zwischen Lilly und Ben. Die Suche nach einem Ausweg wirft gleichzeitig Fragen auf: Sind sie einander Freund oder Feind? Ist jeder wirklich der, der er zu sein vorgibt?
Peter Truschner ist mit seinem Theaterstück IM TUNNEL (1 D, 2 H) ein spannendes Jugendstück gelungen, das einen ungewöhnlichen Ort gewählt hat, um elementare Fragen zu thematisieren.
