Villa Clementi

Von Martin Krumbholz

3 D
5 H

"Ein fiktives Land in Südeuropa oder Südamerika, dreizehn Jahre nach dem Ende einer Militärdiktatur. Am Rand der Hauptstadt liegt das Yves-Clementi-Zentrum, das das Werk des toten Künstlers beherbergt. Peter Siebenrock, der Museumschef, pflegt gemeinsam mit seiner Frau Vera einen beinahe familiären Umgang mit seinem Personal. Seltener Besuch hat sich angekündigt: Der junge Reporter Roberto, Veras Sohn aus erster Ehe, will Siebenrock interviewen. Doch er hat einen Überraschungsgast mitgebracht: Veras Ex-Mann und Siebenrocks Bruder, den Friedensforscher Jean-Paul Septembre. Der Besuch konfrontiert die jetzigen Hausherren mit der Vergangenheit des Ortes.
Was ist hier wirklich geschehen? In welcher Beziehung steht der scheinbar leidenschaftslose Roberto zu den beiden alten Männern und zu seiner Mutter? Und was ist von der markigen Figur Kurts zu halten?
Dient die Kunst am Ende womöglich nur dazu, eine glänzende Fassade aufzubauen, hinter der die Spuren, die Abdrücke und Abgründe der Geschichte verdrängt werden sollen?" (Martin Krumbholz)