Wir sind nicht das Ende

Von Carsten Brandau

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(ad libitum) Ad libitum

Sie ist 30 Jahre alt, alleinstehend. Sie arbeitet als Ärztin und versucht ein normales Leben zu führen. Doch nachts wird sie von der Vergangenheit eingeholt. Ihre Gedanken rennen, rasen. Wieder und wieder geht sie die Stationen ihres einstigen Zusammenlebens mit Ziad ab. Wie es war. Und ob es überhaupt war.

Drei Jahre lang war sie mit Ziad Jarrah verheiratet. Ziad war ihre große Liebe. Bis er am 11. September 2001 in den USA ein Passagierflugzeug entführt und es in Pennsylvania auf einen Acker abstürzen läßt. Nie war ihr an Ziad etwas aufgefallen. Nichts, was auf diesen 11. September hätte hinweisen können. War ihre Liebe nur eine große Lüge? Hat sie einen Terroristen geliebt, liebt sie ihn noch immer? Kann ein Mensch gehen, ohne ein Wort? Oder hat sie diesen Mann, den sie liebte, gar nicht wirklich gekannt...
Wie ergeht es einer Liebe im Strudel von Terror und Gewalt? Ein hochaktueller Stoff, poetisch-theatralisch verdichtet.

Carsten Brandau gestaltet diese intensive Beziehungsrückschau nach einer wahren Begebenheit: Eine 1974 in Stuttgart geborene Türkin lernt Ziad kennen. Die beiden verlieben sich, heiraten - plötzlich bricht Ziad sein Studium ab, um sich in Florida zum Piloten ausbilden zu lassen. Am 13. November 2001 übergibt ein Beamter des BKA ein Paket von dem mittlerweile als Terrorpilot identifizierten Ziad. Unterschrieben hatte er mit "Dein Mann für immer"...

Wir sind nicht das Ende wurde zur deutsch-türkischen Autorenwerkstatt 2005/06 unter Leitung von Feridun Zaimoglu und Sibel Arslan Yesilay eingeladen und nahm an der "Langen Nacht der Autoren" 2006 des FFT Düsseldorf teil (Werkstattinszenierung).