Morignone
Volker Lüdecke
Schauspiel
3 D | 5 H
Maria und Vittorio, zwei Geologiestudenten, stehen an einem abgerutschten Berghang. War der Bergsturz die Folge des Klimawandels oder eine "normale" Naturkatastrophe? Gibt es wissenschaftlich fundierte Begründungen oder sind die Propheten der Klimakatastrophe nur Opfer einer vorgeblich umweltkompatiblen Industrie? Und was hat der Klimawandel mit jedem von uns persönlich zu tun? Neben Maria und Vittorio gibt es noch weitere Paare, deren Leben mehr und mehr durch diese Fragen beeinflusst werden: Gaspar, ein Bergwanderer und Lebenskünstler und die Biologin Mary, deren Haus in Morignone unbewohnbar wurde, lernen einander kennen und lieben. Die beiden Jugendlichen Zoe und Julius quälen aus Rache den Kater des örtlichen Carabiniere und werden um ein Haar von diesem erwischt.
Als alle schließlich aufeinander treffen, ist die Katastrophe schon passiert: die Berghänge brennen, jede Hilfe kommt zu spät – zynische Abrechnungen mit sich und dem Leben prallen da auf unbeirrbaren Idealismus und realistischen Pragmatismus.
Volker Lüdeckes Stück vermischt geschickt Genregrenzen und thematisiert die Aufhebung der Trennlinie von Politischem und Persönlichem. Ein engagierter, hintersinniger, teils märchen- und parabellhafter Text mit großem theatralen Potential.
Auf Basis des Stückes entwickelt Volker Lüdecke das TV-Format „Morignone - Die Mini Serie“.